Grußwort
Bürgermeisterin Brinner
anlässlich
der Vorstellung der 2. Auflage des
Buches
„Islam in Krefeld“
am
20.03.2013, 19:00 Uhr, Krefelder Hof
Sehr
geehrter Herr Konsul,
sehr
geehrter Herr Demir,
meine
Damen und Herren,
stellvertretend
für Herrn Oberbürgermeister Kathstede darf ich Ihnen die besten
Wünsche der Verwaltung und des Rates der Stadt Krefeld übermitteln
und Sie herzlich willkommen heißen:
Hos
geldiniz (gesprochen: hosch
geldiniss)!
Eine
Bürgermeisterin christlichen Glaubens, die bei der Vorstellung eines
Buches über den Islam ein Grußwort sprechen darf, ist ja nicht
unbedingt selbstverständlich.
Daher
interpretiere ich Ihre Einladung auch als Ausdruck des Vertrauens und
der Überzeugung, dass wir trotz
unterschiedlicher
Religionszugehörigkeit gemeinsam
einen
Weg gehen, der in unserer Stadt seit langem
angelegt
und von Toleranz und Miteinander gegenüber jedem Menschen, gleich
welcher Herkunft, Kultur oder eben auch religiösen Überzeugung er
sei, geprägt ist.
Mit der
zweiten, überarbeiteten und erweiterten Auflage des Buches „Islam
in Krefeld“ vollzieht sich genau dies: Die Krefelder Muslime gehen
erneut auf ihre
Mitbürgerinnen
und Mitbürger zu. Sie erklären und
informieren,
sie präsentieren sich, sie lösen das
Unbekannte
und Fremde auf. Insofern leistet die Union der Türkischen und
Islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e.V. mit diesem Buch
natürlich einen
wertvollen
Beitrag für das gegenseitige Verständnis der Bürgerinnen und
Bürger in unserer Stadt.
Die
Tatsache, dass die erste Auflage im Nu vergriffen war, verdeutlicht
natürlich andererseits das große
Interesse
und die Bereitschaft, den Islam
kennenzulernen,
seine Prinzipien und damit gleichzeitig die Menschen, die diesen
Glauben leben, besser zu verstehen.
Was für
die erste Auflage galt, gilt mithin auch für die zweite: Dieses Buch
ist wichtig und richtig, weil es den selbstverständlichen Umgang
miteinander befördert.
Und auf
diesem Weg sind wir nicht zuletzt durch die
vorbildliche
und engagierte Arbeit der türkisch-islamischen Union bereits ein
gutes Stück
vorangekommen.
Seit
ihrer Gründung im Jahre 1993 konnten Sie
beispielsweise
bei der Entwicklung des Krefelder
Integrationskonzeptes
und durch Ihr Wirken im
Integrationsausschuss
viele wichtige Akzente setzen.
Und
wenn vor kurzem in den Medien davon die Rede war, dass Krefeld bei
der Integration bundesweit vorne ist, dann ist auch das zu einem
guten Teil Ihrem
großartigen
Engagement zu verdanken. Denn mit der Zusage für das Modellprojekt -
Gemeinsam für
Integration
– sind die Voraussetzungen für ein
umfassendes
gegenseitiges Verständnis und ein
friedliches
Neben- und Miteinander weiter verbessert worden.
Das
Ziel, das wir alle gemeinsam verfolgen sollten, kann eigentlich nur
darin bestehen, dass unser Land und
unsere
Stadt für jeden einzelnen zur ganz persönlichen Heimat werden.
Schon
bei der Vorstellung der ersten Auflage des
Buches
vor gut einem Jahr habe ich gesagt, dass ich sowohl privat als auch
beruflich immer wieder
Mitbürgerinnen
und Mitbürgern begegne, deren
Migrationshintergrund
sie nicht daran gehindert hat,
in
Krefeld anzukommen und hier eine neue Heimat zu finden.
Es geht
also, wenn wir alle daran arbeiten und auch – dies sollte
selbstkritisch durchaus gesagt werden dürfen – die Stadt Krefeld
in mancherlei Hinsicht umsichtiger, souveräner und entschiedener
handeln würde.
Der
Islam gehört inzwischen nicht nur zur aktuellen
Krefelder
Realität – dies belegt die Auswertung der
Meldestatistiken
in diesem Buch. Er ist längst ein Teil der Geschichte unserer Stadt
geworden. Die gemeinsame Zukunft hat also schon längst begonnen.
Meine
Damen und Herren, wir sind Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und
Hindus, wir pflegen
unterschiedliche
Bräuche, gehen in unterschiedliche Gotteshäuser und essen
unterschiedliche Dinge, aber dennoch sind wir in dieser Stadt vor
allem eines:
Krefelder!
In
diesem Sinne freue ich mich auf die anschließende Lesung und wünsche
uns allen einen interessanten,
angenehmen
Abend und gute Gespräche.
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