Donnerstag, 21. März 2013

20.3.2013 Buchvorstellung "Islam in Krefeld" 2.Aufl.


Grußwort Bürgermeisterin Brinner
anlässlich der Vorstellung der 2. Auflage des
Buches „Islam in Krefeld“
am 20.03.2013, 19:00 Uhr, Krefelder Hof

Sehr geehrter Herr Konsul,
sehr geehrter Herr Demir,
meine Damen und Herren,

stellvertretend für Herrn Oberbürgermeister Kathstede darf ich Ihnen die besten Wünsche der Verwaltung und des Rates der Stadt Krefeld übermitteln und Sie herzlich willkommen heißen:

Hos geldiniz (gesprochen: hosch geldiniss)!

Eine Bürgermeisterin christlichen Glaubens, die bei der Vorstellung eines Buches über den Islam ein Grußwort sprechen darf, ist ja nicht unbedingt selbstverständlich.
Daher interpretiere ich Ihre Einladung auch als Ausdruck des Vertrauens und der Überzeugung, dass wir trotz
unterschiedlicher Religionszugehörigkeit gemeinsam
einen Weg gehen, der in unserer Stadt seit langem
angelegt und von Toleranz und Miteinander gegenüber jedem Menschen, gleich welcher Herkunft, Kultur oder eben auch religiösen Überzeugung er sei, geprägt ist.

Mit der zweiten, überarbeiteten und erweiterten Auflage des Buches „Islam in Krefeld“ vollzieht sich genau dies: Die Krefelder Muslime gehen erneut auf ihre
Mitbürgerinnen und Mitbürger zu. Sie erklären und
informieren, sie präsentieren sich, sie lösen das
Unbekannte und Fremde auf. Insofern leistet die Union der Türkischen und Islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e.V. mit diesem Buch natürlich einen
wertvollen Beitrag für das gegenseitige Verständnis der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt.

Die Tatsache, dass die erste Auflage im Nu vergriffen war, verdeutlicht natürlich andererseits das große
Interesse und die Bereitschaft, den Islam
kennenzulernen, seine Prinzipien und damit gleichzeitig die Menschen, die diesen Glauben leben, besser zu verstehen.

Was für die erste Auflage galt, gilt mithin auch für die zweite: Dieses Buch ist wichtig und richtig, weil es den selbstverständlichen Umgang miteinander befördert.

Und auf diesem Weg sind wir nicht zuletzt durch die
vorbildliche und engagierte Arbeit der türkisch-islamischen Union bereits ein gutes Stück
vorangekommen.

Seit ihrer Gründung im Jahre 1993 konnten Sie
beispielsweise bei der Entwicklung des Krefelder
Integrationskonzeptes und durch Ihr Wirken im
Integrationsausschuss viele wichtige Akzente setzen.

Und wenn vor kurzem in den Medien davon die Rede war, dass Krefeld bei der Integration bundesweit vorne ist, dann ist auch das zu einem guten Teil Ihrem
großartigen Engagement zu verdanken. Denn mit der Zusage für das Modellprojekt - Gemeinsam für
Integration – sind die Voraussetzungen für ein
umfassendes gegenseitiges Verständnis und ein
friedliches Neben- und Miteinander weiter verbessert worden.

Das Ziel, das wir alle gemeinsam verfolgen sollten, kann eigentlich nur darin bestehen, dass unser Land und
unsere Stadt für jeden einzelnen zur ganz persönlichen Heimat werden.

Schon bei der Vorstellung der ersten Auflage des
Buches vor gut einem Jahr habe ich gesagt, dass ich sowohl privat als auch beruflich immer wieder
Mitbürgerinnen und Mitbürgern begegne, deren
Migrationshintergrund sie nicht daran gehindert hat,
in Krefeld anzukommen und hier eine neue Heimat zu finden.

Es geht also, wenn wir alle daran arbeiten und auch – dies sollte selbstkritisch durchaus gesagt werden dürfen – die Stadt Krefeld in mancherlei Hinsicht umsichtiger, souveräner und entschiedener handeln würde.

Der Islam gehört inzwischen nicht nur zur aktuellen
Krefelder Realität – dies belegt die Auswertung der
Meldestatistiken in diesem Buch. Er ist längst ein Teil der Geschichte unserer Stadt geworden. Die gemeinsame Zukunft hat also schon längst begonnen.

Meine Damen und Herren, wir sind Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Hindus, wir pflegen
unterschiedliche Bräuche, gehen in unterschiedliche Gotteshäuser und essen unterschiedliche Dinge, aber dennoch sind wir in dieser Stadt vor allem eines:
Krefelder!

In diesem Sinne freue ich mich auf die anschließende Lesung und wünsche uns allen einen interessanten,
angenehmen Abend und gute Gespräche.


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